Boris Previšić ist Professor für Kulturwissenschaften an der Uni Luzern, Konzertmusiker und Literaturwissenschaftler. In der Libra-Ausgabe 40 (November 2016) hat sich der in der Schweiz geborene Secondo zu seiner speziellen Methodik geäussert, Gesellschaftliches anhand von Literatur besser zu verstehen. So erklärte er in der Libra zahlreiche Schwierigkeiten der Integration von Ausländern, besonders Südosteuropäern, in der Deutschschweiz – auch seitens der Behörden. Nun hat sich der ungemein versatile Previšić eines gesellschaftlich-naturwissenschaftlichen Themas angenommen und ein lesenswertes und lesbares Büchlein zur Klima-Problematik herausgegeben. Er zeigt die Folgen der einzelnen Energieformen für die Klimagas-Emissionen (CO2-Ausstoss) auf, und illustriert den Klimawandel. Konkret wird er bei der Dekarbonisierung, das heisst der Rückbindung von CO2 (Einlagerung von CO2, Lösungen in der Landwirtschaft, etc.) Erstaunlich findet er, dass die Allgemeinbevölkerung das sich anbahnende Desaster nicht wahrnimmt, und extreme Wetterereignisse weiterhin unter «Naturkatastrophen», also losgelöst vom menschlichen Handeln, abbucht. Auf den 150 Seiten wird ohne jegliche grün-politisch-aktivistischer Färbung oder Polemik ein sinnvoller Zusammenhang zwischen naturwissenschaftlichen und klimatischen Fakten, menschlichem Verhalten und Machtverhältnissen, Preiskonstellationen und Lösungen erarbeitet – für jedermann mit Interesse leicht verständlich dargeboten.
Boris Previšić: CO2: Fünf nach Zwölf – Wie wir den Klimakollaps verhindern können. 160 Seiten
Mandelbaum Verlag, 2020; ISBN 978-3-85476-871-5