Ausbildung in der Schweiz

Die Schweiz verfügt über eines der besten Bildungssysteme der Welt, wie Untersuchungen und Bewertungen von Jahr zu Jahr bestätigen. Die Qualität der Bildung in der Schweiz spiegelt sich auch in den Zahlen: Die Schweiz investiert 16% des Bruttoinlandprodukts BIP in Bildung, am meisten von allen entwickelten Ländern. Jährlich werden 15.000 Franken pro Kind investiert, was sicherlich viel über die Qualität des Bildungssystems und den Wert der Bildung aussagt.

Das schweizerische Bildungssystem basiert auf Dezentralisierung – obwohl der Bund allgemein für Bildung zuständig ist, haben die Kantone und Gemeinden die Pflichten und Verantwortlichkeiten sowie das Recht, Bildung nach kantonalen Möglichkeiten und Bedürfnissen selbst zu organisieren. Der Beginn des Schuljahres hängt ebenfalls von den Kantonen ab, erstreckt sich jedoch zwischen Mitte August und Mitte September. Die Schulferien sind anders verteilt als in Kroatien. Kinder haben obligatorische 12 Wochen Schulferien. Diese sind in kürzere Ferien unterteilt, und häufiger als in Kroatien.

Die Ausbildung in der Schweiz erfolgt auf drei Stufen, die aufeinander folgen. Die erste Stufe ist obligatorisch und besteht aus Vorschule, Grundschule und Sekundarstufe 1. Die Sekundarstufe 2 ist nicht obligatorisch und umfasst Berufsschulen und Gymnasien. Das dritte, tertiäre Bildungsniveau umfasst Universitäten und Hochschulen sowie höhere Berufsschulen.

Pflichtschulbildung

Die Schulpflicht in der Schweiz umfasst die Zeit vom Kindergarten bis zum Abschluss der Sekundarstufe 1 oder des Gymnasiums.

Der Zeitpunkt des Beginns der Schulpflicht ist kantonal verschieden; Kinder beginnen den Kindergarten im Alter von 5 oder 6 Jahren. Der Kindergarten dauert in der Regel 2 Jahre, ausser im Kanton Tessin, wo er bis zu 3 Jahre dauern kann (das letzte Jahr ist optional). Im Durchschnitt dauert die Grundschulbildung zwischen 7 und 9 Jahren, wobei die erste Stufe 3 bis 5 Jahre, und die zweite Stufe 3 oder 4 Jahre dauert. Die Grundschule dauert bis zur 4., 5. oder 6. Klasse, je nach Kanton, der Gemeinde und manchmal sogar der Schule selbst.

Nach Abschluss der Grundschule erfolgt der Übergang zur Sekundarstufe 2. Auf dieser Stufe werden die Schüler nach ihren Fähigkeiten in Klassen eingeteilt. Nach Abschluss dieser Stufe beginnen die Kinder mit der beruflichen oder allgemeinen Bildung.

Berufsbildung und Gymnasien

Berufsschulen sind im Schweizer Bildungssystem von besonderer Bedeutung, weil sie praktisches und theoretisches Wissen verbinden. Während der Schulzeit haben die Schüler die Möglichkeit, ein- oder zweimal pro Woche in der Schule das Theoretische zu erlernen und den Rest der Woche praktisch zu arbeiten und einen Lehrlingslohnfür ihre Arbeit zu erhalten (zwischen 500 und 1500 Schweizer Franken pro Monat). Berufsschulen beendet man üblicherweise im Alter von 18 oder 19 Jahren. Danach können sich junge Menschen dank dem erworbenen Wissen und der Berufserfahrung direkt im Arbeitsmarkt bewerben.

Gymnasien in der Schweiz sind als Langgymnasium (langfristig) und Kurzgymnasium (kurzfristig) organisiert. Schüler können sich in der 6. Klasse für das Langgymnasium anmelden, basierend auf einem Test der Kenntnisse und Fähigkeiten. Bestehen die Schüler diese Prüfung nicht (sie kann nicht wiederholt werden), können sie das Langgymnasium nicht besuchen. Kurzgymnasium ist für alle Schüler, die nach der Stufe 1 ins Gymnasium gehen möchten. Die Prüfung für den Übergang in dieses Gymnasium kann zweimal gemacht werden – in der 8. und 9. Klasse. Die Inhalte beider Gymnasien sind sehr ähnlich und beide enden mit der Matura.

Die Matura ist eine standardisierte Prüfung auf Landesebene und die einzige Prüfung, die für alle Schüler gleich ist. Diese Prüfung ist auch Voraussetzung, um sich an Universitäten oder Hochschulen einzuschreiben. Ander Matura werden unter anderem die Kenntnisse in der Mathematik, der jeweiligen offiziellen Sprache des Kantons und einer Fremdsprache geprüft.

Höhere Bildung

Die höhere Bildung in der Schweiz gilt als eine der besten in Europa. Derzeit gibt es in der Schweiz 14 öffentliche Universitäten, 10 davon auf kantonaler Ebene. Die an den Universitäten angebotenen Programme sind sehr breit und vielfältig, und die angebotenen BBA- und MBA-Programme sind weltweit bekannt. Dies hat eine grosse Anzahl ausländischer Studierender zur Folge, die jedes Jahr wächst, besonders beim Doktorandenstudien.

Die Zulassungsvoraussetzungen für Hochschuleinrichtungen werden klar erläutert, scheinen jedoch anspruchsvoll zu sein. Mit Kursprotokollen, Motivationsaufsätzen und der Vielzahl der benötigten Dokumente scheint dieser Prozess für viele anspruchsvoller zu sein als er tatsächlich ist.
Studierende, die Bürger der Europäischen Union und der EFTA sind, benötigen eine Aufenthaltserlaubnis ihres künftigen Aufenthaltskantons, um in der Schweiz zu studieren, , , und manchmal einen Nachweis über die Kenntnis jener Sprache, in der die Vorlesungen gehalten werden (eine grosse Anzahl von Graduiertenprogrammen wird heute auf Englisch angeboten). Studierende aus Drittstaatenmüssen zusätzlich zur Aufenthaltserlaubnis unmittelbar nach der Beantragung an einer Schweizer Universität ein Visum beantragen.

Alle weiteren notwendigen Informationen zum Studium in der Schweiz finden Sie auf folgenden Webseiten:

Swiss Universities

Study in Switzerland+

Studying in Switzerland

Weiterbildung

Weiterbildung wird in der Schweiz besonders geschätzt; Unabhängig von der abgeschlossenen Hochschule oder Berufsschule steht allen Bewohner die Möglichkeit einer zusätzlichen Ausbildung offen, um die Fähigkeiten zu verbessern, Unternehmen zu fördern oder um sich weiterzubilden.

Erwachsene, die an Weiterbildungsprogrammen teilnehmen, können neue Kenntnisse und Fähigkeiten sowie Zertifikate und Qualifikationen erwerben, die ihre Aussichten in der Geschäftswelt verbessern. Erwachsene, die einen Karrierewechsel wünschen, haben die Möglichkeit, sich von qualifizierten Fachleuten für Beruf und Karriere beraten zu lassen.

Grundkenntnisse – Lesen, Schreiben, Rechnen, Einsatz von Informationstechnologie – stehen auch allen Interessierten zur Verfügung. Solche Programme werden im Rahmen von „Besser jetzt!“ – Kursen in deutscher Sprache durchgeführt.

Interessenten können sich unter folgendem Link über alle Weiterbildungsmöglichkeiten in der Schweiz informieren:

Weiterbildung

Wissenschaftliche Arbeit

Wissenschaftliches Arbeiten wird in der Schweiz besonders gefördert, was durch Zahlen bestätigt wird: Rund 1,2% aller wissenschaftlichen Arbeiten weltweit werden von Forschern in der Schweiz verfasst. In Bezug auf die wissenschaftliche Arbeit geniesst die Schweiz in allen Bereichen einen hohen Stellenwert, doch werden die meisten Forschungs- und wissenschaftlichen Arbeiten in Physik, Medizin, Technologie und Biologie durchgeführt.

Die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wissenschaften wird durch zahlreiche Programme und den einfachen Zugang zu Doktorarbeiten für ausländische Staatsbürger gefördert. Einige der wichtigsten internationalen Forschungsarbeiten beziehen sich auf Projekte am CERN, der Europäischen Weltraumorganisation und der Europäischen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie (COST). Die Schweiz beteiligt sich auch an den Forschungsrahmenprogrammen der Europäischen Union.

Bürger der Europäischen Union und der EFTA benötigen in der Schweiz eine Aufenthaltserlaubnis für wissenschaftliche Arbeit. Eine Arbeitserlaubnis oder ein Visum sind nicht erforderlich. Jeder ausländische Staatsbürger, der in der Schweiz wissenschaftliche Arbeit leisten möchte, muss innerhalb von 14 Tagen nach seiner Einreise eine Aufenthaltserlaubnis beantragen. Der Antrag wird beim Einwohnermeldeamt jenes Kantons eingereicht, in dem sich der Wissenschaftler aufhält. Dem Antrag sind ein Reisepass, ein Fälligkeitsnachweis, ein Arbeitsvertrag, ein Mietvertrag und ein Nachweis über die entsprechenden finanziellen Mittel beizufügen (ausser für Personen mit Studentenvisum).

Zu diesem Zweck müssen Drittstaatsangehörige ein „D“ -Visum sowie eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis beantragen.

Autorin: Martina Baričević