Noch immer erfreut sich das Volk des Altertums und sagt – es ist besser, das Dorf stirbt, als die Tradition und die Bräuche. Die Tradition der Herstellung der Lebkuchenherzen, der „Licitarherzen“ datiert schon aus dem 16. und 17. Jahrhundert, und ist heute zum Stolz des nordwestlichen Kroatiens geworden. Diese Tradition wurde am 15. November 2010 sogar von der UNESCO als repräsentatives, nicht materielles Kulturerbe aufgenommen.

Licitar sind traditionell verzierte Kuchen, von denen das „Licitar Herz“ am bekanntesten ist, mit seiner starken roten Farbe und dem kleinen Spiegel der üblicherweise in dessen Mitte gedrückt wird. Früher haben Jungen solche Herzen den Mädchen als Symbol ihrer Sympathie und Zuneigung geschenkt. Heute ist Licitar ein Souvenir und wird sogar als Weihnachtsbaumschmuck verwendet. Für uns, die im Ausland arbeiten, ist es jedoch vor allem eine sentimentale Erinnerung an unser Zuhause und die Kindheit.

Die Herstellung der Licitar ist sehr komplex und dauert mehrere Tage. Der Teig wurde früher mit einem Werkzeug Namens „Brehalica“ geknetet. Während eine Person sitzt und den Teig dreht, schlägt eine andere Person mit einem hölzernen Hebel auf diesen Teig ein. Danach wird er in Holzformen gedrückt. Diese traditionelle Art und Weise der Herstellung entwickelte sich später zu einem Gewerbe, heute mit zahlreichen Licitarmeistern in Zagreb, Varaždin, Karlovac, Bjelovar und Marija Bistrica – dem Sitz der Licitar. In ganz Kroatien findet man jedoch heute nur 25 Licitarmeister. Die Meister schützen die Rezepte für die Herstellung des Licitar und geben diese nur innerhalb ihrer eigenen Familie, von Generation zu Generation weiter. Heute wenden sie zwar noch immer die traditionelle Herstellungsweise an, doch haben sie die Produktion etwas modernisiert und beschleunigt.

Wie stark das „Licitar Herz“ in unseren kroatischen Herzen verankert ist zeigte 1924 auch der Komponist und Dirigent Krešimir Baranović mit seiner Suite „Das Licitar-Herz“, womit er eine neue Epoche der Entwicklung des modernen Balletts bei uns einleitete.

Text: Jelena Kantar

Übersetzung: Ana Števanja-Macan