Lassen Sie die Krankheiten nicht zurückkommen!

Impfungen waren seit ihrer Erfindung Segen und Fluch für die Menschheit. Segen, weil sie zahlreichen Todesfällen und Leiden vorbeugten; Fluch, weil die Menschen vor ihrer Macht Angst hatten. Die Medizinentwicklung hat seither den Menschen eine Reihe neuer wirksamer Impfungen verfügbar gemacht. Zeitgleich entwickelte sich die Gesellschaft, die Freiheit des Einzelnen wuchs und somit auch die Freiheit, «nein» zur Impfung zu sagen. Ebenso die Freiheit diverser Gruppierungen, Verschwörungstheorien über Impfungen zu verbreiten, somit die Allgemeinheit zu verängstigen und dazu zu bringen, von Impfungen abzusehen. Damit kamen längst ausgerotteten Krankheiten wieder zurück: Tuberkulose, Masern. Aber auch die lästige und nicht so ungefährliche saisonale Grippe.
Unsere Gesellschaft ist änderungsrigid. Es braucht viel Aufklärung, um die Menschen von bisherigen Gewohnheiten wegzubringen und für das Neue zu überzeugen, aber schon ein Misserfolg reicht, diese zu den alten Gewohnheiten zurückzuführen.

So auch das Verhalten in Bezug auf die Impfungen:

– Wirkstoff einer Impfung sind abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger. Wenn im Körper, provozieren sie die körpereigenen Abwehrkräfte, die eine für diese Krankheit spezifische Immunität aufzubauen. Das bedeutet, dass eine Impfung nicht vom ersten Tag (=Impftag) an wirkt. Das wird selten kommuniziert, die Impfwilligen erwarten den vollständigen Schutz vom ersten Tag an, unterlassen oft die nötigen Nachimpfungen und, wenn die Krankheit in dieser Zwischenzeit, vor der vollständigen Entwicklung der Immunität, doch ausbricht, beschuldigen sie die Impfung für eine ausgebliebene Wirkung. Das spricht sich herum, Angst wächst und bisher Impfwillige sehen von der Impfung ab.

– Am Impftag muss man gesund sein. Das bedeutet – keine Erkältung, keine Zahnschmerzen, sonstige Entzündungen, kein Fieber u./o. sonstige akute Krankheiten. Denn die akuten Krankheiten beschäftigen bereits unsere Abwehrkräfte, welche somit nicht für den Aufbau der Impfungsspezifischen Immunität bereit stehen. Wenn der Körper von einer anderen Krankheit zeitgleich betroffen ist, besteht also die Gefahr, dass der Aufbau der Impfungsspezifischen Immunität nicht vollständig gelingt und somit der Schutz teils oder ganz ausbleibt.

– In der Zeit bis zum Aufbau der spezifischen Immunität muss man gesund bleiben.

– Eine Impfung schützt nicht nur Diejenige/Denjenigen, der geimpft wird, sondern, bei flächendeckender Impfung in der Bevölkerung, auch Diejenigen, die aufgrund Immunschwäche u./o. «Non-Responders» nicht geimpft werden dürfen.

Wie vorbeugen?

Den Mund beim Husten / Niesen abdecken und die Hände öfters gründlich waschen.

Meiden von allfälligen gesellschaftsüblichen Intimitäten (Begrüssungskuss, insbesondere nicht auf den Mund) in der Grippesaison und allgemein mit den, offensichtlich verschnupften, Personen – insbesondere in den ersten 3 Wochen nach dem Impfungserhalt.

Sicherstellung des Impfschutzes – Wiederholung der Impfung: jährlich für die Grippe, nach dem Impfplan für die Tuberkulose und MMR. Bei der Reimpfung gelten die gleiche Regel: gesundsein am Impftag und gesundbleiben in den kommenden Wochen (2-3 Wochen bei der Grippe; 6-8 Wochen bei der Tuberkulose, vollständige Reimpfung bei Masern).

Mit Impfungen können Sie Infektionskrankheiten oder ihre Komplikationen verhindern. Impfungen bieten den wirksamsten Schutz gegen Krankheiten wie:

  • Diphtherie
  • Gebärmutterhalskrebs (HPV)
  • Hepatitis B
  • Hirnhaut- und Kehlkopfentzündung durch Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
  • Hirnhautentzündungen und Blutvergiftungen durch Meningokokken
  • Keuchhusten (Pertussis)
  • Kinderlähmung (Poliomyelitis)
  • Lungenentzündung und Blutvergiftungen durch Pneumokokken
  • Masern
  • Mumps
  • Röteln
  • Saisonale Grippe
  • Starrkrampf (Tetanus)
  • Windpocken (Wilde Blattern)
  • Zeckenenzephalitis (FSME)

Text: Sandra Korošec Jensen
Kroatische Übersetzung: Vesna Soko