Camper-Führer Kroatien

Die Sommersaison 2022 war in Kroatien ohnehin ein Jahr des boomenden Tourismus. Sie brachte dem Land auch eine Schwemme von Wohnmobilen. Waren es früher eher alternative Familien, die im kleinen VW-Bus-Camper das Land bereisten, sind es heute riesige Camper-Wohnmobile, die neben etlichen Tonnen Blech manchmal sogar ein Boot oder einen Wohnwagen mitschleppen – und oft ihr Bier selbst mitbringen. Vermehrt sitzen auch Rentnerpaare in den lastwagenähnlichen Cockpits, so dass sich die Saison um Frühling und Herbst verlängert. Es gibt bereits einige speziell für Camper verfasste Führer; der vorliegende, «Camping in Kroatien», fällt darunter jedoch positiv auf.

Der erste der Routenvorschläge beginnt bereits in Slowenien und führt auch durch Triest, weil die meisten West- und Mitteleuropäer mit Ziel Kroatien ohnehin dort entlang fahren. Es folgen acht Routen entlang der kroatischen Adria, zwei Routen von Cavtat bis nach Montenegro, zwei Routen durch das Landesinnere, und eine in den Norden, bis nach Ungarn. Die Längen der Routen variieren zwischen 200 und 600 km, sind detailliert in den Karten eingetragen und dauern oft zwischen sieben und zehn Tagen.

14 Routen, multipliziert mit zehn Tagen – das verlangt nach etwas längeren Ferien… Deshalb ist der Führer auch für mehrere Kroatien-Reisen gedacht. Camping- und Stellplätze sind kurz beschrieben und mit GPS-Koordinaten versehen; nicht alle Plätze sind aufgeführt. Zwischen den bekanntesten finden sich auch wenig bekannte Ausflugsziele, was den Reiz dieses Führers ausmacht. Zum Beispiel die Bucht Zavratnica, zu Fuss vom Fährhafen Jablanac aus (vis-à-vis der Insel Rab) leicht zu erreichen. Oder: Von Vodice aus führt eine eigene Nebenroute ins Landesinnere, rund um den Nationalpark Krka bis Šibenik (rund 40 km langer Süsswassersee mit zwei Klöstern und Wasserfällen, bis zum Meer). Oder der Naturpark Žumberak-Samoborsko gorje zwischen Karlovac und Samobor, dessen «Indian Summer» (Altweibersommer) es zum Vermont Kroatiens macht. Oder Wandern bei Prelog, beim Dubrava-Stausee. Die 14. Route führt auf über 600 km durch Slawonien, und damit man da wirklich alles sehen kann, bräuchte man etwa zwei Wochen dafür.